Dienstag, 23. Januar 2007Demo für freie BildungTrackbacks
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Ich bin ja selbst betroffener Student (studiere an der Uni Stuttgart), mir gehen die Leute und die vielen Plakate ehrlich gesagt auf die Nerven. Und ich habe nicht das Geld um die 500 Euro pro Semster aufzubringen. Brauche ich auch nicht. Jedem Studenten wird ein Kredit von der KfW (oder anderne Bankinstituten, ist je nach Bundesland unterschiedlich) gewährt, die Rückzahlung erfolgt erst, wenn ein bestimmtes (recht hohes) Einkommensniveau erreicht ist. Dieser Kredit ist unabhängig von den eigenen Studienleistungen. Wer komplett versagt und in einem 08/15-Job versumpft muss unter Umständen den Kredit nicht zurückzahlen.
Ich studiere Fahrzeug- und Motorentechnik, die durchschnittliche Studiendauer beträgt bei uns 13,4 Semester in den Maschinenbau-Studiengängen. Also nicht mal sieben Jahre. Keine 7000 Euro für eine Bildung, die einem Einstiegsgehälter von etwa 48500 Euro brutto verheisst (durchschnittliches Einstiegsgehalt für Universitäts-Absolventen im Bereich Maschinenbau laut bundesweiter Branchenumfrage). Ich finde nicht, dass das unfair ist.
Doch Henrik, es ist ist unfair:
-Ich darf ordentlich Zinsen zahlen. Gerade ich als Armer, der auf den kredit angewiesen ist, soll nochmal extra dafür löhnen. -Es ist nicht wirklich einfach, den Kredit zu bekommen. Das ist ewige Lauferei. Da geht _viel_ Zeit bei drauf. -Es ist eine psychologische Barriere. Ich will nciht verschuldet ins Leben starten. Alphager, 21, im 5ten Semester Applied Computer Science in BaWü. Studium _komplett_ selbst finanziert; kein Unterhalt, kein Bafög. Trotzdem gegen Studiengebühren.
Es gibt mit Sicherheit auch einige gute Argumente gegen Studiengebühren. Zumindest Deine letzten beiden zähle ich aber nicht dazu
Auch die Einschreibung an der Uni oder das Beantragen von BAFöG ist viel Lauferei und braucht Zeit. Oder das Beantragen von einem neuen Personalausweis. Ein gewisser Zeitaufwand für Bürokratie gehört nun mal zum Leben dazu -- den sehe ich aber nicht in Relation zu möglichen (!) Vorteilen (s. u.). Und auch von einer möglichen psychologischen Barriere halte ich nicht viel. Studenten sind im Regelfall erwachsene Leute, denen man zutraut, sich eigenverantwortlich für ein Studienfach zu entscheiden und dieses zu studieren. Wer das kann, sollte sich auch ausrechnen können, ob sich das Studium für ihn rechnet. Und wenn nicht, d. h. wenn weder die Verdienstaussichten noch das Interesse so groß sind, dass sie die Ausgaben rechtfertigen, sollte man sich vielleicht wirklich nochmal überlegen, ob das angedachte Studienfach auch das richtige ist. Die Unis brauchen nun mal mehr Geld. Das Land kann dieses nicht zahlen, ohne sich weiter zu verschulden (was aber auch nicht gerade ein Beispiel für nachhaltige Politik wäre). Platt formuliert: Soll das Land nun seine Ausgaben erhöhen und damit die Handlungsfähigkeit zukünftiger Generationen einschränken, nur um einzelnen die Mühe zu ersparen, sich zu überlegen, ob sich das Studium auch lohnt? Und mal ehrlich, die Überlegung sollte man sich auch ohne die Gebühren machen. Denn wenn man die Opportunitätskosten eines Studiums im Vergleich z. B. zu einer Lehre (entgangenes Gehalt plus Lebenshaltungskosten plus spätere BAFöG-Rückzahlungen...) zusammenrechnet, dann kommt da auch ohne Studiengebühren einiges zusammen. Einen großen Unterschied machen die Gebühren dann auch nicht mehr... Und für mich persönlich muss ich sagen: Mir ist es das wert. Mir macht mein Studium Spaß, ich gehe davon aus, dass mir mein zukünftiger Beruf (ich studiere auf Gymnasiallehramt) Spaß machen wird -- dafür bin ich auch gerne bereit, heute von BAFöG und Hiwi-Jobs zu leben, irgendwann über 10.000 Euro BAFöG-Darlehen zurückzahlen zu müssen und eben auch Studiengebühren zu zahlen. Ich sehe nun durchaus, dass Studiengebühren auch Nachteile haben. Ich bin aber überzeugt, dass dann, wenn die Gebühren (wie offiziell angedacht) tatsächlich voll dazu genutzt werden würden, die Lehre zu verbessern, die dadurch entstehenden Vorteile schwerer wiegen als mögliche persönliche Nachteile. Wie stark diese Verbesserungen tatsächlich durchschlagen werden, muss sich freilich erst noch zeigen... Diejenigen unter den Demonstranten, die so vehement den Idealen von freier Bildung hinterhertrauern, muss ich zudem fragen: Ist es wirklich nur die Bildung, die ihr wollt -- oder vielleicht doch eher der Abschluss? Ich hätte kein Problem damit, wenn das Studium komplett kostenlos wäre, wenn man sich definitiv dafür entscheidet, nur für seine persönliche Bildung zu studieren und nur das Studium mit der Möglichkeit zum Erwerb eines Diploms oder Magister-Titels (oder auch Bachelor oder wie der neumodische Kram jetzt heißt *g*) mit Gebühren verbunden wäre. Nur würde sich dann wohl kaum noch jemand dafür interessieren... Sorry, zu dem Thema schreib ich irgendwie immer etwas viel Hannes Griepentrog, 23, 7. Semester Politikwissenschaft, Deutsch und Informatik auf Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien an der Uni Stuttgart
So viele Stuttgarter hier... *am kopf kratz*
Aber danke für Deinen ausführlichen Kommentar!
schön wäre es ja wenigstens, wenn die hochschulen mehr geld hätten. aber selbst an meiner hochschule wurden schon reguläre zuschüsse gekürzt, und von den studiengebühren kommt letztendlich auch nur die hälfte an.
die hochschule hat also letztendlich nur unwesentlich mehr geld zur verfügung, aber die studenten dürfen die haushaltslöcher stopfen. und wenn ich dann seh, dass das land einen bahnhof für 3 milliarden euro bauen will geht mir der hut hoch.
"von den guten Schulden [...] fernhalten" ist hier ja ein schöner freudscher Verschreiber
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zu Fr, 20.10.2017 13:09
Das heißt dann ja eindeutig, d
ass sie Dein Passwort in Klart
ext speichern.
Ist schon zu
lange her, dass ich mich mit
PPP(oE), CHAP und PAP auseinan
derg [...]
zu Fr, 20.10.2017 13:05
Ich hatte (Wochen) bevor ich m
einen DSL-Anschlussbrief von 1
&1 bekommen habe im Kundeninte
rface das DSL-Passwort geänder
t.
Im Anschlussbrief war st
and [...]
zu Mi, 28.06.2017 11:29
Diese Information ist für Inte
ressierte bereits in der Übers
chrift enthalten.
Ich glaub
e nicht, dass es mir obliegt d
en Marktbegleiter durch expliz
ite [...]
zu Mi, 12.04.2017 00:09
Klarer Fall von "Bootloader ve
rgessen". Oder, fast noch schl
immer: Bootloader so verkorkst
, dass das Update nicht funkti
oniert.
Aber das Ding ist o
hneh [...]
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