Technik

Ich habe heute morgen mal ein wenig an der Struktur unserer SPF-Datensätze im DNS-Server gearbeitet.

Bis dato war auf jeder Domain ein sog. SPF-Redirect, der den prüfenden Server aufgefordert hat sich die Datensätze von unserer Domain "tiggerswelt.net"  runterzuladen und die Mail mit den dort abgelegten Daten zu prüfen.

Das Konstrukt ist natürlich sehr statisch und lässt kaum Spielraum für individuelle Wünsche der Kunden - was jedoch in letzter Zeit vermehrt vorkam, da zum einen ein Kunde sowas im Wiki erwähnt hat und zum anderen bei "bekannten Mailweiterleitungen", z.B. von GMX oder web.de, es sinnvoll ist auch diese Domains als "erlaubte Mailserver" aufzunehmen.

Seit heute gibt es also kein Redirect mehr, sondern nur noch ein Include, welches man bei Bedarf auch ohne große Probleme um Kundenwünsche erweitern kann. Parallel dazu habe ich auch schon mal ein paar SPF-Templates vorbereitet, die "größere" Mail-Provider für den Versand von Mails freischalten könnten. Die Templates werden btw. ein fester Bestandteil im kommenden DNS-Editor fürs KIF

Ich hab gerade (endlich) ein paar offene Rechnungsposten verbucht und gleich einen Rechnungslauf veranlasst.

Was musste mir da in die Augen springen:

O***** K****** will have, has or had birthday. Skipping. 28.11.2006

Na, das freut mich doch, dass morgen ein Kunde Geburtstag hat... Und er wird sich bestimmt über Glückwünsche unsererseits freuen, das Ihn Ende der Woche dann eine Rechnung erwartet, die eigentlich jetzt gleich bei ihm ankommen sollte, weiß er hingegen nicht...

Schon traurig: Feingefühl, das niemals wahr genommen werden wird.... (Abgesehen davon, dass ich es verblogge und der Kunde es bestimmt hier liest )

Nun mal offiziell, obwohl er sich schon ein paar Tage hier einlebt:

Willkommen beim Wohnzimmerhoster!

Gerade eben habe ich bei meiner täglichen Runde folgendes gefunden:

-rw-r--r--   1 root  root  1.1G 2006-11-19 15:02 dns_cache.db

... was da wohl alles drin ist? :hmm:

Ab wann wird das herunterladen einer Webseite eigentlich illegal?

Wenn man es Ein- oder Zweimillionen mal macht vielleicht? :hmm:

Nachdem ich die Logs von letztem Monat und auch vom gestrigen Tag nahezu komplett ausgewertet habe, habe ich ihn hier heute morgen für die Domain gesperrt. Um sicher zu gehen musste leider ein /24er-Netz der FH Esslingen herhalten.

Ich habe mir auch schon die Genehmigung des Kunden geholt Logs für die entsprechenden IPs an das Abuse-Team der FH weiterzuleiten, was ich dann heute auch tun werde. Oder ich brenn sie auf CD und bring sie vorbei, ist ja um die Ecke hier....

Ist btw. das erste Mal, das ich für einen Kunden irgendwelche IPs sperre. Schon aufregend und um mir selbst mal auf die Schulter zu klopfen: Das System war darauf gut vorbereitet

Nachdem ich letzten Monat und auch in den letzten Tagen einen Peak in der Trafficnutzung einer Domain eines Kunden feststellen musste, habe ich mich mal auf die Analyse dieses Phänomens begeben.

Normalerweise ist der Traffic-Verbrauch recht stetig, nur ist es nun schon 3 mal zu Peaks gekommen, die recht intensiv waren und jedesmal die Quota des Kunden gesprengt haben. Da dies zusätzliche Kosten verursacht ist das natürlich mehr als nur ärgerlich, sofern es nicht aus Gründen der "normalen" Webseitennutzung entstanden ist. Als Service werfe ich momentan nun einen kleinen Blick in die Protokolle der Domain.

Was mir beim ersten Blick in die Logs aufgefallen ist, ist eine IP-Adresse aus dem BelWue (das Netz der Bildungs-Institutionen in Baden-Württemberg) die anscheinend immer wieder eine bestimmte Datei anfordert und das nicht mit einem Browser, sondern mit dem Indy-Toolkit (nicht verzagen, Google fragen ).
Ich will mich nun nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber auf den ersten Blick scheint mir dies nicht im Sinne des Betreibers zu sein und eher kriminelle Energie als Interesse an der Webseite zu beherbergen. Ich werde die Nacht wohl damit verbringen die Sache genauer zu analysieren und ggf. die IP für die Domain zu sperren und mich an BelWue zu wenden. Letzteres würde ich wohl nicht in jedem Fall machen, aber da es sich hierbei um ein "Forschungsnetz" handelt, sollte aus solch einem Netz heraus nicht solch ein "Mist" (bisher ist das wohlgemerkt noch nicht bewiesen) betrieben werden - das rechtfertigt in keinem Falle die dafür anfallenden Kosten, das sollte man lieber vom heimischen DSL-Anschluss machen. An dieser Stelle Grüße an die FH Esslingen

Bis dahin freue ich mich über die Tatsache, dass die Zugriffs-Protokolle in einer SQL-Datenbank liegen... Da kann man echt ohne großen Aufwand jede Menge schindluder mit treiben

Nachtrag:

Fast 2 Millionen Anfragen und mehr als 80 GB Traffic an einem Tag von einer IP - das ist kein Zufall

Ich war gerade auf dem Weg nach Hause und lief über den Stuttgarter Hauptbahnhof, als mein PDA Alarm schlug:

Zu Hause Im Büro hat jemand angerufen - auf der Nummer, wo normalerweise nur Interessenten & Kunden anrufen!

Praktischerweise wurde mir dies über eine E-Mail signalisiert, wo - noch viel praktischer - gleich eine Ogg Vorbis-Datei  hinten drang hing in der mir der Kunde sein leid klagte. Es ging um E-Mails, anscheinend ging da gar nichts mehr.
Beim Einsteigen in die U-Bahn loggte ich mich dann nebenbei per Telnet testweise auf dem IMAP-, dem POP3- und dem SMTP-Server ein und setzte ein paar entsprechende Kommandos zum Testen der Funktionalität ab. Zu guter letzt checkte ich noch - nun während der Fahrt - per SSH den Status des Servers durch. Resultat: Keine Probleme gefunden.

Sowas macht natürlich neugierig, weshalb ich den Kunden (anhand der Nummer aus der E-Mail ) beim Verlassen der U-Bahn-Station gleich zurück rief und mir das Problem schildern ließ. Schnell stand fest: Sein Computer bekommt keine Verbindung zum Server. Merkwürdig... Läuft doch alles...
Nach ein paar Worten mehr stellte sich raus, dass Webseiten aufrufen auch nicht funktioniert und überhaupt heute etwas mit der Internet-Verbindung nicht stimmen würde (da er sich selbst als Laie geoutet hat, verzeihe ich ihm das, können schließlich nicht alle top fit in solchen Sachen sein, sonst hätte ich keine Arbeit mehr )

Mein Fazit: Das Problem lag zwar nicht auf meiner Seite, doch wäre es so gewesen, hätte ich auch unterwegs alle wichtigen Tools dabei gehabt um schnell und effizient abhilfe zu schaffen. Fehlt eigentlich nur noch, dass mein Handy gleichzeitig telefonieren und eine GPRS-Verbindung aufrecht erhalten kann.

Ich muss schon seit einiger Zeit immer über den "Wandel des Webhosting-Marktes" nachdenken.

Früher wie ich das erste mal mit der Materie in Kontakt gekommen bin, war alles in HTML geschrieben, kaum irgendwas dynamisches auf Serverseite, die Highlights waren dann sowas wie kleine Javascript-Programme oder Java-Applets. Und wenn es mal "Interaktivität" gab, dann war das selten auf "shared Webservern" - das waren große dedizierte Maschinen, auf denen irgendein wirres Programm mittels CGI ausgeführt wurde.

Heute ist das alles irgendwie anders. Wenn ich so meine Kunden durchschaue, dann sind da vielleicht 1% die kein PHP benutzen oder 2% die keine Datenbank haben. Das macht das Internet natürlich viel lebendiger, aber für mich als Hoster das Leben ein wenig schwerer.
Statische HTML-Seiten servieren ist längst keine große Kunst mehr - auch nicht, wenn 40-80 Kunden auf einer Maschine laufen. Kompliziert wird es, wenn jeder dieser Menschen Programme - das sind PHP-Skripte ja - ausführen will - das braucht CPU-Zeit, viele Zugriffe auf die Festplatte und Arbeitsspeicher, viel Arbeitsspeicher. Meine Server verarbeiten - je nach Maschine - 15 - 32 Anfragen pro Sekunde, wobei ca. (min.) 80% nicht-statisch sind. Das das alles (in der Regel) reibungslos funktioniert halte ich oftmals für ein Wunder, denn man muss dabei ja auch bedenken, das das nicht immer vorgefertigte, durch die Community oder gar ein Unternehmen, verifizierte (und gebugfixte) Skripte sind - zu leicht lässt jemand mal (ich auch! ) eine Endlosschleife laufen und drückt die Leistung des Systemes runter und alle haben drunter zu leiden - das gilt es aus meiner Sicht natürlich zu vermeiden.

Nunja... Ich frage mich, was da wohl als nächstes kommt bzw. wie hoch der Anteil der statischen Seiten wohl in einem Jahr sein wird. Und wieviel Kunden hällt so ein Server im optimal-Fall wohl noch aus oder macht es Sinn für mehr Geld einen "weniger-Kunden"-Server anzubieten? (Meinungen bitte als Kommentar)

Und wie kann man als Hoster eigentlich die Weihnachtszeit verschönern? (Meinungen bitte per Mail an mich - der Beste bekommt eine Prämie)

Ich teste auf einem der Webserver momentan die Möglichkeit pro Kunde einen bestimmten Accelerator für PHP-Skripte zu verwenden.

Per Default bekommt jeder Kunde noch einen APC vorgesetzt. Da dieser aber von Zeit zu Zeit Probleme bereiten zu scheint, wollte ich das ganze ein wenig variabler gestalten. Gestern habe ich meine spielwiese auf der Maschine (ich habe auf jedem Server eine "Spielwiese" auf der ich mich austoben kann) testweise mit dem ZendOptimizer ausgestattet - funktioniert soweit perfekt.

Hat jemand da draußen noch Erfahrungen mit anderen Acceleratoren gemacht, die für PHP 5.1.4 verfügbar sind?