Interessenten & Kunden

Gerade von einem Kunden bei Jabber:

[14:07:35] <Kunde> brauche vielleicht fuer einen Kunden, nen kleinen Server, aber keine Lust mich selbst drum zu kuemmern....
[14:07:49] <Kunde> obwohl bei dir koennte auch Space reichen....

Mache ich was falsch? :hmm:

Da bei mir die Buchhaltung in einer Datenbank liegt kann man zwischendurch immer mal Abfragen starten und sich lustige Statistiken generieren lassen. Ich mache das mit Vorliebe für zwei Dingen: Einnahmen/Ausgaben-Rechnung sowie Gewinnsteigerung seit Wohnzimmerhoster-Gründung und eine "Rechnungsvorschau" also eben schauen, welche Rechnungen als nächstes geschrieben werden und wie hoch diese ausfallen.

Alles bewegt sich noch auf recht niedrigem Niveau, denn endlos lange Abfragen zu schreiben macht "für zwischendurch" keinen Sinn und Spass

Was mir dabei immer wieder auffällt: Je mehr ich wachse, desto weniger kenne ich meine Kunden.

Es kommt nicht selten vor, wo ich mich innerlich frage "Wer ist das denn" oder "Moment mal, das ist dein Kunde?" aber auch sowas wie "Von dem hast Du ja ewig nichts mehr gehört".

Wenn ich länger drüber nachdenke komme ich immer zu dem Schluss: Stille Kunden sind gut fürs Geschäft - sie verbrauchen kaum (keine) Supportzeit und scheinen auch sonst recht zufrieden zu sein (AFAIK sinds die Lauten auch). Sie machen einfach weniger Arbeit.
Doch frage ich mich immer: Will ich das? War das das Ziel meines Geschäftes? Einfach nur Menschen hosten und nichts mit ihnen am Hut haben?

Eigentlich nicht. Ich wills jetzt aber auch niemandem aufzwingen.
Wer also das hier liest, ist herzlich eingeladen mal per Mail "Hallo" zu sagen oder vorbei zu kommen.

Wenn man der Freundin eines Kunden vergünstigt Hosting anbietet...

Sollte man das als AddOn zum Paket des Kunden verbuchen oder als eigentständiges Paket - für den Fall, dass die Verbindung nicht von Dauer ist? :hmm:

Ich frage mich, ob ich mich da nicht ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt habe:

Hintergrund ist die Frage einer Bloghosting-Kundin, ob sie im Zuge ihres Umzuges die Domain ihres Blogs ändern soll. Als kleine Unterstützung habe ich einfach mal für das erste Jahr einen kleinen Betrag dazugeschossen - soll sie mal ausprobieren, wie sich die neue Domain anfühlt.

Das "kleine Mädchen" hat seinen Ursprung in der Domain mit der sie zu mir zieht, sonst nichts

Ich habe gerade das Kontakt-Formular auf der Webseite um ein Feld erweitert - genauer gesagt um eine Frage:

"Dürfen wir Sie duzen?" heißt es dort nun. Ich spreche Interessenten und Kunden aus Prinzip mit "Du" an und genau so erwarte ich es auch von jedem, der in meinem Auftrag Mails verschickt. Ich persönlich fühle mich und ich denke viele Menschen da draußen auch fühlen sich damit einfach wohler.

Mein Problem bisher war immer herauszufinden ob der Gegenüber das bei frischer Kontaktaufnahme genau so sieht, oder ob er es lieber formell mit "Sie" hat. Bisher schickte ich immer (rotzfrech) eine Mail per-Du zurück bot aber freundlicherweise das "Sie" an. Ganz wohl war mir dabei nun nicht, so erlaube ich den Menschen die Entscheidung gleich bei der ersten Mail im voraus zu treffen

Neulich in einer Mail einer Kundin:

Das war jetzt ein Test. Ich hab meiner Freundin erzählt, du brauchst normalerweise weniger wie eine Minute zum Antworten

Das ist für dich, Ruediger!

Heute habe ich wieder einem anderen Kunden Blogverbot erteilt (und das Verbot auch schon wieder aufgehoben). Anstatt es einfach so hinzunehmen, hat er sich sogar bedankt:

> Jetzt gerade aber mal nicht bloggen

Danke Dir!

Wer es nicht bemerkt haben sollte: Okeanos, ein Webserver auf dem u.a. auch dieses Blog läuft, hatte innerhalb der letzten Woche zwei Ausfälle.

Natürlich, Ausfälle lassen sich nur schwer vermeiden und passieren von Zeit zu Zeit - doch gut finden oder gar sich daran gewöhnen sollte man sich nicht. Für mich ist es natürlich das oberste Ziel Ausfälle zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten und sollte es doch mal passieren, erwarte ich eigentlich von meinen Kunden, dass sie mich zu einen informieren (so stehts sogar in den AGB wie ein Kunde neulich erst feststellte) und zum anderen es nicht gut finden und sich angemessen beschweren - zumindest wenn es zweimal die Woche passiert.

Was ich im Gespräch mit meinen Kunden zu den Ausfällen jedoch lesen durfte hat mich dann schon beeinddruckt:

• " [...] solange man seinen Provider so schnell erreichen kann und er auch noch erhlich ist (ist leider wirklich selten), kann ich auch mal mit einem Ausfall leben. "
  
• " Ich kann auch einige Zeit ohne Blog überleben "
  
• " Geh Du jetzt lieber schlafen und kümmer dich morgen drum! "
  
• uvm. (hab gerade keine Lust weiter in der Mailbox zu suchen)

Auf der einen Seite ist es natürlich toll in einer doch recht stressigen Situation (auf der einen Seite das "defekte" System, auf der anderen Seite jede Menge Kunden die informiert werden wollen) solche Worte zu lesen, das nimmt immer einen großen Teil der Last von mir und heitert auf.
Auf der anderen Seite kann man sich an solche netten Worte recht gut gewöhnen und den Respekt vor einem Ausfall verlieren - zumindest nehme ich das an. Was allerdings keine Aufforderung an meine Kunden ist mit sowas aufzuhören

Ein Kunde sendete mir anfang der Woche eine Liste mit Benutzerkonten die er gerne hätte zu - samt E-Mail-Adressen wie ich dachte. Also schnell die Benutzerkonten eingerichtet und Liste mit Benutzernamen und Passwörtern zurückgeschickt.

Ich dachte ich sei fertig, doch falsch gedacht:

Hinten stehen nicht die User sondern die Passwörter.
Die User sind das was vor dem @ steht!

Also Passwörter die verdammt nach einem Benutzernamen aussehen - na, ob das sichere Passwörter sein können? :hmm:

Dank ihm ist hieraus nun endlich was geworden... Zumindest hat er mich angeregt endlich mal einen (wohl entscheidenden) Schritt weiter zu gehen, der das ganze etwas beschleunigt.

Mehr dazu bestimmt in ein paar Tagen.

Kurz angemerkt:
Gestern habe ich kurzzeitig der lieben Bloggerette zwecks technischen Arbeiten an ihrem Blog das Bloggen verboten Sie hat sich auch ganz artig dran gehalten - komisch, dabei habe ich von Ihr gelernt, dass Frauen eigentlich immer das wollen, was sie gerade nicht (haben) können.

Was der Moe hier berichtet entspricht der Wahrheit, aber bevor das jemand nachmacht, blogge ich besser meine Sicht der Dinge

Diesen Montag habe ich für ca. 5 Minuten einen Kunden von mir hier in Stuttgart in seinem Geschäft besucht und ein Brief persönlich überreicht. Grund dafür war eine Rechnung die ein wenig überfällig war, das Fehlen eines Briefkastens an der Außenseite des Gebäudes und das durchaus nette Verhältnis, dass ich zu meinem Ansprechpartner dort unterhalte.

Längst nicht jeder Kunde muss beim Ausbleiben einer Zahlung mit einer Mahnung rechnen, bei einigen kann man das auch anders lösen...