Ich glaube ich habe im Blog schon ewig und drei Tage nichts mehr vom JUNIOR-Projekt erwähnt.
Vergangenen Samstag war ich im Sterncenter in Sindelfingen wo wie jedes Jahr eine JUNIOR Verkaufsmesse stattfand. Auf so einer Messe haben JUNIOR-Unternehmen die Möglichkeit sich auf einem eigenen Messestand zu präsentieren und ihre Produkte zu verkaufen bzw. ihre Dienstleistung zu bewerben. Der Umstand, dass eine solche Messe stets in einem Einkaufszentrum stattfindet kommt hier sicherlich ganz gelegen.
Dieses Jahr haben sich 30 JUNIOR-Unternehmen auf der Messe präsentiert und das richtig gut! Ich habe in den letzten 10 Jahren schon so einige JUNIOR-Messen besucht (bevor jemand schreit: Es waren mehr als 10) und das eine oder andere Mal hätte man an der Sinnhaftigkeit dieser Veranstaltung zweifeln können. Dieses Jahr aber nicht - überhaupt gab es in Baden-Württemberg bisher eigentlich noch keinen Grund zum Zweifeln. Die Stände fügten sich gut in die Atmosphäre des Einkaufszentrums ein und die angebotenen Produkte waren auch super. Ich selbst bin auch um viel Geld erleichtert worden und meine persönliche Wunschliste ist immer noch nicht abgearbeitet - schließlich gibt es jedes Jahr aufs neue Geburtstagsgeschenke für die Familie zu organisieren und JUNIOR hat mich in der Sache noch nie hängen lassen
Wie auch in den letzten Jahren schon war ich dieses Jahr wieder Teil einer Jury die in diesem bunten Treiben die Aufgabe hatte, die "beste Geschäftsidee", den "besten Messestand" und die "beste Bühnenpräsentation" zu küren und es hat eigentlich auch wie immer sehr viel Spaß gemacht, wenngleich es auch unheimlich viel Arbeit ist binnen 4 Stunden aus 30 Teilnehmern 3 Gewinner herauszufiltern.
Ein Novum gab es dann aber doch:
Ich nehme mir jedes Jahr nach der Bewertung und Siegerehrung die Zeit noch einmal "privat" über die Messe zu laufen und ins direkte Gespräch mit den jungen Menschen zu kommen. Das sich dabei auch eine Art Feedback aus der voran gegangenen Bewertungsrunde einmischt lässt sich wohl nicht vermeiden und ich finde es auch wichtig, dass man im direkten Gespräch vielleicht noch ein paar Hinweise darauf geben kann, was gut gelaufen ist oder was man besser machen könnte. Ein mulmiges Gefühl hatte ich dabei irgendwie schon immer - Jury sein ist irgendwie eine recht offizielle Sache und alles, was man sagt (auch im Nachgang), wird wohl mehr oder minder auf die Goldwaage gelegt, doch bisher ist immer alles gut gegangen.
In diesem Jahr aber hat ein Unternehmen wohl ein paar Umstände mit Aussagen aus meinem Feedback verknüpft, sich daraufhin ungerecht behandelt gefühlt und die Entscheidung der Jury angezweifelt. Sehr unangenehm! Zwar gibt es für mich (auch im Nachhinein) überhaupt keinen Grund die Entscheidungen, die wir als Jury gemeinsam getroffen haben, anzuzweifeln, doch hat das ganze ab da einen faden Nachgeschmack für mich und ich fange an mich zu fragen, ob sich das Jury sein überhaupt mit dem Wunsch nach dem persönlichen Kontakt vereinen lässt.
Nicht, dass ich wegen einem kleinen Dämpfer nun alles hinwerfen wollen würde, aber der Gedanke ist doch irgendwo berechtigt, da er in ähnlicher Form schon des öfteren aufgekommen ist und man dann irgendwo anfangen muss Prioritäten zu setzen.
Für den Moment bin ich erst einmal in den direkten Kontakt mit den Beschwerdeführern getreten und bin gespannt, was dieses Gespräch ergibt. Für alle Interessenten sei folgendes erwähnt: Die nächste JUNIOR-Messe findet am 3.3. in Regensburg statt - hingehen lohnt sich immer!