Vor etwas mehr als einem Monat riss ich hier im Blog ganz kurz das Thema "Das Leid eines Sponsors" an - seitdem hat sich einiges getan und das möchte ich hier nicht vorenthalten, also was war passiert:
Ende Mai besuchte ich den JUNIOR Landeswettbewerb Baden-Württemberg als Ehemaliger und nicht als Sponsor des "wwWebbewerb", natürlich ist es aber immer schwer eine solche Personalunion voneinander zu trennen. Da mein Name vom wwWebbwerb-Projekt-Team hinreichend an die Teilnehmer kommuniziert wurde, war ich sofort enttarnt und diente nach den Präsentationen als guter Anlaufpunkt um Fragen zum Wettbewerb loszuwerden.
Ein Unternehmen beschwerte sich über die ersten beiden Plätze, die die
Jury dieses Jahr auserkohren hatte, und zu mindest beim Zweitplatzierten
konnte ich die Einwände noch vor Ort nachvollziehen:
Allem Anschein hatte man die Webseite von einem anderen JUNIOR Unternehmen erstellen lassen, sie somit folglich nicht selbst erarbeitet und gegen die Teilnahmebedingungen verstoßen. An dieser Stelle muss ich vorab erwähnen, dass man auf Seiten des Unternehmens ehrlich und offen mit der entsprechenden Anfrage umging und so war es eigentlich fast schon schade, dass sie trotz dieser Ehrlichkeit disqualifiziert wurden.
Ich ging also mit einem konkreten Arbeitsauftrag nach Hause und telefonierte noch am selben Tag der Sache hinterher. Allem Anschein zur Folge waren die Vorwürfe auch schon bis zum Organisationsteam vorgestoßen, wurden von dort aus aber äußerst schlecht kommuniziert. Doch was war eigentlich der zweite Vorwurf?
Der zweite Vorwurf war wesentlich tiefgreifender und betraf zu allem Überfluss den bereits nach extern kommunizierten Gewinner - dieser sollte angeblich die Webseite des Gewinners aus dem letzten Jahr in wesentlichen Teilen übernommen haben und nur ein paar farbliche wie auch inhaltliche Anpassungen vorgenommen haben.
Ich erklärte mich bereit das Team etwas zu entlasten und selbst mit den zu diesem Zeitpunkt noch Gewinnern zu sprechen und da einmal nachzufragen. Das darauffolgende Telefonat verlief eigentlich recht gut und ich lies mir den Werdegang der Webseite schildern bevor ich zu dem eigentlichen Punkt kam, den die andere Seite in keinster Weise nachvollziehen konnte. Ich war verwirrt und in dieser Sache ein wenig durch den Wind. Sollte ich den Schilderungen am Telefon folge geben oder eher den offensichtlichen Überschneidungen beider Webseiten? - Zum Glück war das nicht meine Aufgabe bzw. musste ich eigentlich nur die später folgende Entscheidung absegnen.
Wie bereits angedeutet: Auch der erste Platz wurde gekippt.
Wobei ich sagen muss, dass ich letzten Endes voll und ganz hinter dieser Entscheidung stehe - die Überschneidungen waren teils ziemlich offensichtlich und es kann nicht im Interesse eines Webseiten-Wettbewerbes sein, jedes Jahr die "selbe" Webseite gewinnen zu lassen.
Währenddessen tauchte ein drittes Problem auf: Eine bestätigte Anmeldung war wohl während der Bewertungsphase verloren gegangen und musste fairer Weise nachgeholt werden - die landeten auch prompt auf dem ersten Platz, sogar besser benotet als der ehemalige Gewinner.
So kam es, dass die ersten beiden Plätze wegen Regelverstoß disqualifiziert wurden, der dritte Platz nur ein zweiter wurde und wir wie aus dem nichts einen neuen Gewinner zu feiern hatten.
Nach diesem aufregenden Wettbewerbsjahr werden im Organisationsteam wohl der eine oder andere Kopf rollen aber immerhin hat man hoffentlich viel daraus lernen können - ein kleiner Trost.
Ich hätte nicht gedacht, dass mit ein bisschen Geld geben gleich so viel Verantwortung verbunden ist.