Wohnzimmerhostblogger

Ich finde folgende Geschichte geraed sehr skuril. Diesen Artikel habe ich bereits am 16. April geschrieben, kann ihn aus Gründen der Überraschung erst heute bloggen.

Mein Helferlein hatte vor kurzem Geburtstag und hat von mir - was er wohl gerade erst erfahren hat - ein Wochenende mit seiner Freundin hier in Stuttgart bekommen, wo wir unter anderem natürlich das Frühlingsfest und am Sonntag ein Konzert besuchen werden.

Ich habe gerade eben die Tickets für die Bahn gesucht und war - da die Strecke für zwei Personen nicht gerade günstig ist - natürlich auf der Suche nach dem besten Preis. In meinem ersten Eifer habe ich den zweien zwei "Fan BahnCard 25" gekauft - in der großen Erwartung sie auf jeden Fall gebrauchen zu können, denn sie kostet ja nicht die Welt.

Die gute Deutsche Bahn hat mich dann aber eines besseren belehrt: Die günstigste Verbindung für zwei Personen hier nach Stuttgart und zurück gibt es in der 1. Klasse. Wenn das mal nicht gerade genau richtig für mein Helferlein ist.

Die BahnCards sind jetzt für die Tonne (hätte ich sie bloß mal in der "First"-Variante gekauft, hätte ich nochmal knapp 10% gespart) aber sowas kann man ja immer mal gebrauchen. Mein Helferlein immerhin demnächst wohl sogar dienstlich.

Ein Kunde hatte vor kurzem starke Last-Probleme auf seinem Blog und ich konnte ihm irgendwie nie so recht weiterhelfen - von unserer Seite sah es so aus, als würde der Blog ständig unter einer regen Besucherflut leiden.

Mehr durch Zufall entdeckte ich am Wochenende dann bei einem Routine-Check, dass der Blog schon gut frequentiert ist, das aber nicht die Ursache für das Lastproblem war. Das Problem war vielmehr, dass auf der Hauptseite ein paar Bilder falsch verlinkt waren und der Blog selbst das Handling der 404er ("Seite nicht gefunden") übernahm.

So wurden aus einem Besucher schnell mal 9 "virtuelle" Besucher - zumindest wurde vergleichbar viel Last auf der Maschine generiert. :eek:

Für den Moment haben wir das Problem für den Kunden umgangen (natürlich in Absprache) bis er die Konfiguration passend gemacht hat. Irgendwie erschreckend wir schnell kleine Fehler große Probleme machen können.

Ich habe schon mit Virtuallisierung gespielt, da war ich noch gar nicht so alt. Man könnte meinen, ich hätte gerade mit dem Windeln tragen aufgehört und mich anschließend mit dem Thema befasst. In Wirklichkeit hatte ich gerade meine erste Wohnung und habe mich mit meinem Abitur beschäftigt - tiggersWelt.net gab es darmals noch gar nicht, wenngleich es abzusehen war.

Irgendwann muss das Thema von der Bildfläche verschwunden sein, zumindest habe ich eine halbe Ewigkeit nichts mehr in dieser Richtung getan.

Letzten Freitag war ich dann zu Besuch bei Bechtle im Systemhaus Solingen - einem Gebäude wo ich übrigends schon als kleiner Junge oft herum turnte, die Fax-Regel lernte und der heutige Geschäftsführer mein Namensgeber ist - um ein Update in Sachen Virtualisierung zu bekommen, genauer ging es um VMWares "Infrastructure 3"-Lösungen.

Ich muss zugeben, dass ich in dieser Richtung wohl etwas konservativ geworden bin, zumindest wäre ich nicht von mir aus auf die Idee gekommen eine kleinere Server-Farm zu virtualisieren - allerdings war die Präsentation, gerade auch im Hinblick auf die Energie-Effizienz, sehr überzeugend. Es wird bei uns zwar keine virtualisierten Webserver geben, aber ich werde das Thema wohl im Auge behalten und immer mal etwas herum experimentieren.

Mittlerweile habe ich hier in Stuttgart 4 "virtuelle Maschinen" laufen - mit denen scheint es sich genau so zu verhalten wir unser Gastgeber am Freitag verlauten lies:

Virtuelle Maschinen sind wie Kaninchen - auf einmal hast Du 10 mehr.

Wir überarbeiten ja momentan unseren SMS Gateway. Parallel dazu plane ich ebenfalls die Preisstruktur noch einmal zu überarbeiten und ggf. etwas "Kundenfreundlicher" zu gestalten - wobei die Betonung hierbei auf "planen" liegt, also etwas, das sich noch in der Zukunft befindet.

Vorgestern entschloss ich mich dann während eines Kundengespräches spontan zu einer vorzeitigen Preissenkung, ging in die Datenbank und setzte die Preise für SMS-Nachrichten ohne Absenderkennung sowie Direkteinspeisung mit Absenderkennung (Inland) um jeweils einen Cent nach unten.

Spontan - genau so wie ich es mag

Ein Cent mag jetzt nicht viel klingen. Wer aber mal nachrechnet, wird sehen, dass es sich immerhin um 8 - 16% handelt  :eek:

Ich weiß nur zu gut, wie sehr ich immer am Rätseln bin, wenn ich vor einem reelen Faxgerät stehe, und mich frage, wie herum ich denn nun das Blatt Papier in das Gerät einführen muss, damit es richtig herum beim Empfänger heraus kommt.

[exkurs]
Meistens hängt es dann doch davon ab, auf welches Ende der Rückseite ich die Faxnummer geschrieben habe - ein weiser Trick, den mir mein Vater beibrachte wie ich schätzungsweise 7 Jahre alt war. Darmals hatte ich schon schier unendlich viele Faxe zu verschicken: Ungefähr kein einziges.
[/exkurs]

Heute musste mir mal auffallen, dass sämtliche Faxe der letzten Wochen, die hier eingingen, auf dem Kopf standen :hmm: - wie gut, dass man PDFs drehen und wenden kann!

Heute "Nacht" wurde ich schon mehrfach durch ein klingelndes Telefon geweckt und mittlerweile überlege ich ernsthaft es abzuschalten.

Es ist das Telefon, auf dem unsere Notfall-Meldungen eingehen, aber auch private Anrufe an mich. Ersteres Abschalten ist natürlich ein "No-Go" wenn niemand anderes sich darum sorgt, zweiteres hingegen ist absolut möglich, zumal meine Verwandtschaft eigentlich meine Definition von "Nacht" kennen sollte:

"Nacht" definiert sich über den Zeitpunkt des zu Bettgehens und erstreckt sich über einen Zeitraum von mindestens 6 Stunden, endet aber niemals vor 9 Uhr.

Somit ist 3 - 9 Uhr bei mir Sperrstunde (außer bei Notfällen versteht sich ) - heute wurde sie um 8 Uhr gebrochen, was wesentlich fataler als um 4 Uhr ist. Zugegeben: Die Gespräche waren privat, aber das Telefon ist zu 50% Geschäft, daher sollte das hier her passen...

Ein Kunde leitete mir heute morgen eine E-Mail von der DeNIC weiter, die den schlimmen Betreff

Fwd: Fristlose Vertragskündigung [...]

hatte.

Einen Vorwurf kann und will ich dem Kunden daraus natürlich nicht machen, aber mein noch müdes Auge las natürlich nur "Fristlose Kündigung" und lies mein Puls auf 180 springen - ich mag es nicht, wenn Kunden gehen

Zum Glück hat der hier das ja gar nicht vor, sondern sucht in einer komplizierten Situation unsere Hilfe

Eben unterschrieb ein Kunde seine Mail mit

Mit fröhlichem Gruß aus Hamburg,

So macht das doch gleich doppelt so viel Spass

Ich konnte meinen Augen kaum trauen, wie ich diesen Bug-Report auf php.net las. Eigentlich hatte ich ja nach etwas komplett anderem im Internet gesucht, aber das musste ich dann doch gleich mal ausprobieren.

Da wir schon lange kein mod_php mehr einsetzen musste ich mir am Wochenende erst einmal einen solchen Webserver auf einer virtualiseren Maschine (dazu ggf. auch bald mehr) installieren - ich nahm hierzu den Standard-Apache von openSuSE 10.3, der mit mod_php 5.2.4 kommt, und schrieb ein dem Bug-Report entsprechendes Programm in C, das ich lokal statisch kompilierte und "wie ein normaler Webhosting-Kunde" per FTP hochlud.

Und tatsächlich: Sobald ich das Programm mittels system() über einen PHP-Skript aufrief, dauerte es keine ganze Sekunde bevor sich das Programm des Port 80 bemächtigt hatte und fortan selbst dort Anfragen beantwortete. Apache lief parallel weiter, tat aber gar nichts mehr und lies sich auch nur noch schwer beenden, wobei ein Neustart ohne Beenden meines kleinen C-Programmes natürlich gar nicht möglich war.

Mich würde gerade mal interessieren, ob unsere Marktbegleiter sich dieses Problemes bewusst sind bzw. wie sie damit umgehen. Selbst ausprobieren kommt natürlich nicht in Frage, da das schon ein recht massiver Eingriff in den Betrieb ist. Ein wenig schade finde ich ja auch, wie das Problem als "nicht-PHP-Problem" im Bug-Report abgetan wird - meines erachtens nach ist und bleibt es ein PHP-Problem und sollte dementsprechend auch behandelt werden.

Abgesehen davon, dass wir PHP via FastCGI ausführen, erlauben wir auch kein system() o.ä., da man damit recht leicht solch Begrenzugn wie PHP's open_basedir umgehen kann. Ich finde ja das sollte jeder so machen

Mein Helferlein #1 wies mich vergangene Woche darauf hin, dass einige Kunden sich mit unseren Ressourcen bei Jabber schwierig tun. Eigentlich nachvollziehbar, denn bei Jabber sind wir alle über die Jabber-ID support@tiggerswelt.net online, lediglich mit verschiedenen Ressourcen.

So erreicht man z.B. mich (sofern online) über support@tiggerswelt.net/Bernd.

Nun scheinen aber nicht alle Clients mit Ressourcen umgehen zu können, sodass man nicht immer weiß, mit wem man es gerade zu tun hat. Aus diesem Grund schreiben wir nun in unsere Statusmeldungen folgenden Text:

Bernd vom tiggersWelt.net Support
https://ssl.tiggerswelt.net/wiki/support#jabber

Das ich intern niemals sage "Mensch, läuft das gerade gut!" ist mittlerweile schon ein alter Schuh, denn Murphy nutze solche Sätze eigentlich immer schon aus um mir kurzerhand seine große Macht zu zeigen und mich immer schön klein zu halten.

Seitdem mache ich es einfach nicht mehr.

Neu ist mir hingegen, dass es Kunden genau so geht: Ein Kunde sucht gerade für sein Netzwerk nach neuer Hardware und erwähnte daher bei einem Meeting einen Server aus seinem Netzwerk sehr lobend und preiste dabei die Zahl von 0 Ausfällen an.

Das muss wohl etwas zu viel für Murphy gewesen sein, denn prompt verabschiedete sich am nächsten Tag die Festplatte der Maschine und zu allem Überfluss ging am selben Abend der Webserver (der noch nicht bei uns steht) in die Knie und kam vor heute morgen nicht wieder zurück.

Ein wenig Glücklich, dass Murphy auch Augen für andere Unternehmen hat, bin ich ja schon